31 Jahre Stadterneuerung · Mit Begeisterung für unsere Heimatstadt

Im Dezember 1989 wurde auf Initiative Stralsunder Bürger ein allgemeiner Abrissstopp für die Altstadt durch die Bürgerschaft beschlossen und bereits ein Jahr darauf die Hansestadt Stralsund zusammen mit vier anderen Städten der fünf neuen Bundesländer in das Programm 'Modellvorhaben der Stadterneuerung' der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen. Mit diesen Mitteln konnten erste Schritte zur Sanierung der vom Verfall bedrohten Altstadt in Angriff genommen werden.

Unser Unternehmen - die Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH - wurde in der letzten Sitzung der 'Stralsunder 20' am 2. Mai 1990 gegründet und mit der Umsetzung der Stadtsanierung in Stralsund beauftragt. Nach den Kommunalwahlen im Mai 1990 unterzeichnete die gewählte Bürgerschaft endgültig den am runden Tisch ausgehandelten Vertrag.  

„Diese Entscheidung war nicht nur richtig, sondern auch wichtig und weitreichend. Sie führte nicht nur dazu, dass wir heute mit Stolz den Titel UNESCO Welterbe tragen, sondern hat ganz Stralsund zu dem gemacht, was es heute ist: ein Ort zum Wohlfühlen und Wurzeln schlagen. Dazu brauchte es die Menschen dieser Stadt, allen voran das großartige Team unserer SES“, so Oberbürgermeister Alexander Badrow anlässlich 30+1 Jahre Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH.  

Viele Stralsunder werden sich noch erinnern, welches Erbe wir gemeinsam 1989 angetreten haben: Zerstörte Bausubstanz, viele Ruinen, freie Flächen und Baulücken prägten das Stadtbild. Mit vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern ist es gelungen, Begeisterung zu erwecken, um diese 'Jahrhundertaufgabe' anzupacken, gemeinsam Strategien zu entwickeln, um die historische Gebäudesubstanz zu sanieren und wieder mit Leben zu erfüllen.

 Seit Mai 1990 ist die Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH als Sanierungs- und Entwicklungsträger in der Altstadt und der Frankenvorstadt, in den Stadtteilen Grünhufe, Knieper West, im Kleinen Wiesenweg und seit Anfang dieses Jahres in der Tribseer Vorstadt tätig. Seitdem konnten in diesen Programmgebieten mehr als 500 Gebäude saniert, hunderte Straßen, Wege und Plätze, Spiel- und Sportplätze, Schulen und Sporthallen sowie Grün- und Freiflächen attraktiv umgestaltet bzw. neu gebaut werden. Im Kleinen Wiesenweg entstand ein Wohngebiet mit ca. 430 Einfamilienhäusern für ca. 1.500 Einwohner.

Gemeinsam mit allen am Stadtentwicklungsprozess Beteiligten entstanden viele herausragende Projekte. Das bisher größte strategische Projekt war das OZEANEUM auf der Hafeninsel.  

Schwerpunkt waren auch die Sanierung des Theaters, des Rathauses, des Olthofschen Palais mit dem Welterbehaus in der Ossenreyerstraße 1, des Alten Markts mit seinem Wasserspiel sowie der Bau der Parkhäuser am Altstadtrand. Die Musikschule erhielt nach Sanierung des barocken Palais großartige Räume zum Musizieren und weitere Räume für Tanz und Musikaufnahmen im sich anschließenden Neubau. Das 1730 entstandene Schwedische Regierungspalais wurde zeitgemäß als Sitz für das Amt für Planung und Bau saniert, im STRALSUND MUSEUM wird das Original des Wikinger Goldschatzes dauerhaft ausgestellt. Zahlreiche Spiel- und Sportplätze entstanden, viele Schulen und Sporthallen wurden und werden zeitgemäß modernisiert bzw. neu gebaut.

Die Stadtteile Knieper West und Grünhufe wurden lebens- und liebenswerter. Erinnert sei hier nur an den Teichhof, heute ein wunderbarer Erholungsraum in Knieper West und den Park am Mühlgraben mit vielfältigen Sport- und Spielangeboten in Grünhufe u.v.m.

In der aktuellen Planung bzw. Ausführung sind u.a. die Sanierung des Hansakais auf der Nördlichen Hafeninsel, die Erweiterung des Schulzentrums am Sund, der Neubau der Grundschule „Hermann Burmeister“, die Sanierung der Grundschule „Juri Gagarin“, Bauarbeiten am Tribseer Damm und im STRALSUND MUSEUM sowie die Fertigstellung der Sport- und Trainingsanlage An der Kupfermühle. Eine besondere Herausforderung ist die Umgestaltung des Stadtraums Neuer Markt für die Stadtgesellschaft und Gäste unserer Hansestadt.

Wir konnten uns erfolgreich im Wettbewerb um ein weiteres Sanierungsgebiet in der Tribseer Vorstadt der Hansestadt Stralsund bewerben und sind weiterhin in der Altstadt und Frankenvorstadt sowie in Knieper West tätig. Für Grünhufe und den Kleinen Wiesenweg bereiten wir zurzeit den Abschluss der städtebaulichen Gesamtmaßnahmen vor.

Viele Projekte und Aufträge, auch außerhalb der Städtebauförderung und für andere städtische Unternehmen und Beteiligungsgesellschaften, sind dazu gekommen. Auch wenn einige der SES Kolleginnen und Kollegen bereits im Ruhestand sind, jüngere in unser Unternehmen eingetreten sind und wir ab diesem Jahr wieder ausbilden: Wir sind und bleiben immer noch die Alten!

Wir bedanken uns für das Engagement ALLER Beteiligten sowie die großartige finanzielle Unterstützung auf Landes- und Bundesebene in den letzten 31 Jahren und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und Unterstützung zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen in der Stadtentwicklung.

31 Jahre Stadtsanierung und Stadtentwicklung sind ein in unserer bald 800 Jahre alten Hansestadt historisch betrachtet kurzer Zeitraum. Welterbe erhalten & Zukunft gestalten, unter diesem Slogan werden wir weiterhin mit Leidenschaft und Engagement Kurs halten!