Die Städtebauförderung hat auch das Bild unserer Hansestadt in den vergangenen 31 Jahren entscheidend mitgeprägt. Seit 1990 erhält die Hansestadt Stralsund insbesondere Finanzhilfen der Europäischen Union und aus den Städtebauförderprogrammen des Bundes und des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Anlässlich des bundesweiten Tags der Städtebauförderung 2022 am 14. Mai informieren die Hansestadt Stralsund und die Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH zu drei ausgewählten Projekten der Stadtentwicklung. Die Stralsunderinnen und Stralsunder sowie Gäste unserer Hansestadt können sich an den Standorten
§ Campus 'Schulzentrum am Sund' | Giebel Frankenkronwerk am Frankendamm
§ Hafeninsel I Hansakai und Aufschleppe | vor dem Ozeaneum
§ Stadtraum Neuer Markt | vor dem Ehrenfriedhof
in Open-Air-Ausstellungen direkt am Ort des Geschehens über aktuelle Stadtentwicklungsprojekte informieren.
Aktion | Open-Air-Ausstellungen anlässlich des Tags der Städtebauförderung am 14. Mai
Eben noch Bauzaun, jetzt Ausstellungsfläche:
Die Hansestadt Stralsund informiert zu drei aktuellen Projekten, die aktuell in Planung bzw. bereits in der Umsetzung sind, denn nicht nur fertiggestellte Projekte, sondern auch Zwischen-stände wie Baustellen und Planungsvorhaben in der Altstadt und Frankenvorstadt sollen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bauzäune werden als Präsentationsflächen genutzt. Hier informieren Plakate u.a. über die Geschichte des Ortes, bereits erfolgte bzw. zurzeit in Durchführung befindliche Projekte, weitere Planungen und zukünftige Vorhaben.
In diesem Jahr stellen wir drei aktuelle Projekte in den Fokus:
in der Frankenvorstadt | Campus 'Schulzentrum am Sund'
auf der Nördlichen Hafeninsel | Hansakai und Aufschleppe
in der Altstadt | Stadtraum Neuer Markt
Durch die Open-Air-Ausstellungen mit mehreren A0-Plakaten an den Bauzäunen werden die Projekte für die Öffentlichkeit transparent und erlebbar. Gleichzeitig sorgt diese Gestaltung einer Baustelle für einen positiven Nebeneffekt für die direkte Nachbarschaft. Über mehrere Wochen sollen die Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich sein und über einen längeren Zeitraum viele Interessierte ansprechen.
Zum Hintergrund
Seit 1990 hat die Hansestadt Stralsund eine Metamorphose erlebt. Gemeinsam mit allen am Stadtentwicklungsprozess Beteiligten entstanden viele spannende und schöne Projekte: das Ozeaneum, die Umnutzung der Jakobikirche zur Kulturkirche mit Orgel, die Sanierung des Theaters, des Rathauses, des Olthof‘schen Palais, der Alte Markt mit seinem Wasserspiel, Parkhäuser am Altstadtrand. Die Musikschule erhielt nach Sanierung des barocken Palais großartige Räume zum Musizieren und weitere Räume für Tanz und Musikaufnahmen im sich anschließenden Neubau. Das 1730 entstandene Schwedische Regierungspalais wurde zeitgemäß für das Bauamt saniert, im STRALSUND MUSEUM soll nach der gelungenen Präsentation des Originals des 'Wikinger Goldschatzes' insbesondere der historische Klosterkomplex selbst als eigenständiges 'Exponat' und außergewöhnliches Baudenkmal erlebbar werden. Unser Bürger-hausprogramm mit inzwischen 400 Projekten ist Herzensangelegenheit und für viele Stralsunder ein wunderschönes Zuhause im Welterbe.
In der Altstadt und den Stadtteilen wurden Straßen, Gassen, Wall- und Grünanlagen, Schulen, Sporthallen saniert und neu gebaut, Spielplätze angelegt, Plätze umgestaltet, Baulücken gefüllt und Lebensräume mit mehr Lebens- und Wohnqualität geschaffen.
Auch die nächsten Jahre stellen uns wieder vor Herausforderungen. Es gilt die Sanierungs- und Entwicklungsstrategie für die Erhaltung der Schönheit und Lebendigkeit unserer Welterbestätte und lebens- und liebenswerte Stadtteile fortzuführen.
Seit Mai 1990 ist die Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH als Sanierungs- und Entwick-lungsträger in der Altstadt und der Frankenvorstadt, in den Stadtteilen Grünhufe, Knieper West, im Kleinen Wiesenweg und seit Anfang 2021 in der Tribseer Vorstadt tätig. Seitdem konnten in diesen Programmgebieten mehr als 500 Gebäude saniert, hunderte Straßen, Wege und Plätze, Spiel- und Sportplätze, Schulen und Sporthallen sowie Grün- und Freiflächen attraktiv umgestaltet bzw. neu gebaut werden. Im Kleinen Wiesenweg entstand ein Wohngebiet mit ca. 430 Einfamilienhäusern für ca. 1.500 Einwohner. Insgesamt wurden seit 1990 in allen geförderten Gebieten rd. 415 Mio. Euro von EU, Bund, Land und Hansestadt bereitgestellt und eingesetzt, ein Großteil davon aus den Bund-Länder Programmen der Städtebauförderung.
31 Jahre Stadtsanierung und Stadtentwicklung sind ein in unserer bald 800 Jahre alten Hansestadt historisch betrachtet kurzer Zeitraum und es noch längst nicht alles fertig…
Zu den Standorten
Campus 'Schulzentrum am Sund'
Zum Schulzentrum gehören das Goethegymnasium am Standort Frankenhof 8 mit Sporthalle und Mehrzweckbau, der zurzeit im Bau befindliche Neubau des Klassenhauses für den regionalen Schulteil sowie die Gerhard-Hauptmann-Schule am Frankenwall.
Die Sanierung des Schulgebäudes des Goethegymnasiums und die Errichtung der Turnhalle mit Mehrzweckbau wurden als Projekte bereits im Rahmen der Städtebauförderung bis 2017 realisiert.
Für die weiteren gemeinsamen Nutzungen des Schulzentrums am Frankenhof wurde das Grundstück Frankendamm 2b erworben und das 'Frankenkronwerk', nach 1990 als Autohaus genutzt, zurzeit für die Sanierung und den Umbau vorbereitet. Im Anschluss werden auch die Außenanlagen mit unterschiedlich ausgestatteten Nutzungsbereichen barrierefrei gestaltet.
Nördliche Hafeninsel I Hansakai und Aufschleppe
Die Stralsunder lieben ihre Wasserkante. Deshalb - und auch weil die alte nicht mehr lange halten würde - ist sie eine große Baustelle. Die Neugestaltung öffnet die Stadt zum Wasser, die Altstadt, die großen Speicher, das Ozeaneum und der museale Großsegler 'Gorch Fock' rücken fußläufig zu einer Stadt zusammen. Hansakai, Ballastkiste und steinerne Fischbrücke bleiben der Ort für Hafenfeste und Hansetage; eine große Freifläche mit neuem Straßenpflaster und bequemen Sitzflächen. Zum Schiffe gucken…
Die vor 31 Jahren ausgesprochene Vision des Wandels der nördlichen Hafeninsel vom Handelshafen zum lebendigen Anziehungspunkt mit besonderem Erlebnis- und Aufenthalts-charakter für Stralsunder und ihre Gäste nimmt weiter Gestalt an.
Ein besonderes Highlight ist eine Stufenanlage entlang des Hansakais, die zum Aufenthalt und Genießen der Aussicht über den Strelasund bis hin nach Rügen einlädt. Die Bauarbeiten am Hansakai setzen die bereits erfolgte Sanierung der öffentlichen Hafenbereiche am Fähr- und Semlower Kanal sowie um das Ozeaneum fort und erfolgen bis Ende 2023.
Die Arbeiten schreiten entsprechend der Planung zügig voran, täglich wandelt sich das Bild der Baustelle, die viele Zaungäste kennenlernt… Fahrradfahrer halten an, Stralsunder, ihre Gäste, Eltern mit ihren Kindern halten inne, alle betrachten neugierig das Ballett der Bagger…
Stadtraum Neuer Markt
Eine besondere Herausforderung ist die Umgestaltung des Stadtraumes im südlichen Bereich der Altstadt um den Neuen Markt, der Freiflächen um die Marienkirche und des Ehrenfriedhofes. Aufgrund der Größe des gesamten Planungsgebiets von ca. 20.000 qm erfolgt die Neugestaltung des Stadtraums Neuer Markt in den verschiedenen Teilbereichen: Platzfläche Neuer Markt mit Pavillion, Marienkirchenumfeld, Ehrenfriedhof, Blei- und Marienchorstraße.
Zurzeit wird dieses Projekt für seine Umsetzung vorbereitet. Die Sanierung des sowjetischen Ehrenfriedhofs und des Obelisken als Bestandteil des Umfelds der Marienkirche erfolgt in enger Abstimmung mit der russischen Botschaft.
Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.wismar-stralsund.de/20_jahre-welterbe_stralsund_wismar/veranstaltungsprogramm/Tag-der-Staedtebaufoerderung
und hier:
https://www.tag-der-staedtebaufoerderung.de/programm-2022