30 Jahre Stadterneuerung · Mit Begeisterung für unsere Heimatstadt

Im Dezember 1989 wurde auf Initiative Stralsunder Bürger ein allgemeiner Abrisstop für die Altstadt durch die Bürgerschaft beschlossen. Bereits ein Jahr darauf wurde die Hansestadt Stralsund zusammen mit vier anderen Städten der fünf neuen Bundesländer in das Programm „Modellvorhaben der Stadterneuerung“ der Bundesrepublik Deutschland mit einer ersten Förderung von ca. 30 Mio. DM aufgenommen. Mit diesen Mitteln konnte eine umfassende Sanierung der vom Verfall bedrohten Altstadt in Angriff genommen werden. 

Unser Unternehmen - die Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH - wurde in der letzten Sitzung der „Stralsunder 20“, des runden Tisches am 2. Mai 1990 gegründet und mit Beschluss der Bürgerschaft mit der Umsetzung der Stadtsanierung in Stralsund beauftragt. 

Viele Stralsunder werden sich noch erinnern, welches Erbe wir alle gemeinsam 1989 angetreten haben: Zerstörte Bausubstanz, viele Ruinen, unqualifizierte Freiflächen prägten das Stadtbild. Mit vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern ist es gelungen, Begeisterung zu erwecken um diese „Jahrhundertaufgabe“ anzupacken, Strategien zu entwickeln, um die historischen Gebäudehüllen zu sanieren und wieder mit Leben zu füllen.

Seit Mai 1990 ist die Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH als Sanierungs- und Entwicklungsträger in der Altstadt, in den Stadtteilen Grünhufe, Knieper West und im Kleinen Wiesenweg projektsteuernd tätig. Seitdem wurden in diesen Programmgebieten mehr als 500 Gebäude saniert, hunderte Straßen, Wege und Plätze sowie Grün- und Freiflächen attraktiv umgestaltet. Im Kleinen Wiesenweg entstand ein Wohngebiet mit ca. 400 Einfamilienhäusern für ca. 1.500 Einwohner.

Gemeinsam mit allen am Stadtentwicklungsprozess Beteiligten entstanden viele herausragende Projekte: Das bisher größte strategische Projekt im Rahmen der Stadtsanierung war die Entstehung des OZEANEUM. Schwerpunkte waren auch die Sanierung des Theaters, des Rathauses, das Welterbe-Haus in der Ossenreyerstraße 1, der Alte Markt mit dem Wasserspiel, Parkhäuser am Altstadtrand; die Musikschule mit großartigen Räumen in einem barocken Palais; das 1730 entstandene Schwedische Regierungspalais wurde zeitgemäß für das Bauamt saniert; im STRALSUND MUSEUM wird das Original des Wikinger Goldschatzes dauerhaft ausgestellt; zahlreiche Spielplätze entstanden, viele Schulen und Sporthallen in Grünhufe wurden zeitgemäß modernisiert u.v.m.   

In der aktuellen Planung bzw. Ausführung sind u.a. die Erweiterung des Schulzentrums am Sund, der Neubau der Burmeister Schule sowie der Sporthalle in Andershof, die Sanierung der Juri-Gagarin-Schule, die Umgestaltung des Tribseer Damm, die Sanierung des Hansakais auf der Nördlichen Hafeninsel sowie die Sport- und Trainingsanlage An der Kupfermühle.  

Eine ganz besondere Herausforderung ist die Restaurierung und Rekonstruktion der Orgel in der Kulturkirche St. Jakobi, nachdem das Kirchengebäude von 1990 bis 2017 schrittweise saniert wurde. Nach jahrzehntelangem Schweigen soll die Orgel noch in diesem Jahr ihre Stimme zurückbekommen. 

Da wir aus bekannten Gründen keine Veranstaltung zu unserem 30. Jahrestag durchführen können, möchten wir auf diesem Wege unseren Partnern und allen an der Stadtsanierung Beteiligten unseren herzlichen Dank für die erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit aussprechen. Die Begeisterung Vieler für unsere wunderbare Stadt und das beeindruckende Engagement von Stralsunder Bürgern war und bleibt eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der Stadtsanierung. 

Wir freuen uns riesig über die Ergebnisse, welche nur mit enormer Kraft und Leidenschaft ALLER Beteiligten sowie der großartigen finanziellen Unterstützung auf Landes- und Bundesebene in den letzten 30 Jahren entstanden - im Leben unserer bald 800 Jahre alten Hansestadt ein historisch betrachtet kurzer Zeitraum. 

Welterbe erhalten & Zukunft gestalten, unter diesem Slogan werden wir weiterhin Kurs halten und mit Leidenschaft engagiert weiterarbeiten!